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AutorenbildLea

Träume werden wahr - Tiere in Patagonien

18 Tage, 4800km – wir sind in Ushuaia angekommen! Das Ende der Welt oder auch «fin del mundo» ist erreicht. Es fühlt sich gut an, endlich «angekommen» zu sein. Nach der langen Fahrt sind wir froh, einige Tage an einem Ort zu bleiben. So stehen wir seit einer Woche an einem schönen Stellplatz, nahe der Stadt. Neben dem Camper plätschert der Bach, dessen Wasser so klar ist, dass wir es direkt in unseren Wassertank einfüllen können. Man sieht grosse Greifvögel und ab und zu schaut auch ein Pferd durchs Fenster in den Bus rein. Die Stadt an sich ist nichts Besonderes, ein Touri-Tourenanbieter neben dem anderen. Einheimische findet man kaum, ausser die Leute die die Touren anbieten oder die, die im Tourist-Office arbeiten. Aber die Landschaft ist unglaublich schön! Ehrlich gesagt hatten und haben wir noch immer etwas Heimatgefühle. Denn, je näher man dem Ende der Welt gekommen ist, umso mehr erinnert die Landschaft an die Schweiz. Klare Bäche, Berge mit Schnee, Passstrassen und viele, viele Wanderrouten zu Bergseen. Spezielles Gefühl, tausende Kilometer weit entfernt zu sein und doch ein Gefühl von Heimat zu spüren.

 


Es ist ein in Erfüllung gegangener Traum, das Ende der Welt mit dem eigenen Fahrzeug erreicht zu haben. Aber es ist nicht DER Traum, um den sich dieser Blog-Beitrag drehen soll. Denn auf dem Weg bis nach Ushuaia erfüllte sich für uns sogar mehr als ein Traum.



PENINSULA VALDES

Die Halbinsel Valdes war eigentlich unser einziges Zwischenziel auf dem Weg von Montevideo, Uruguay nach Ushuaia, Argentinien. Die Halbinsel ist bekannt für ihre vielfältige Tierwelt. Sogar Wale soll man hier vom Land aus beobachten können. Allerdings war uns bewusst, dass wir, aufgrund der Jahreszeit bei unserem Besuch, sicherlich keine Wale sehen werden. Was allerdings nicht schlimm war, da man ja ausser den Walen auch Seelöwen, Pinguine, Seeelefanten und sogar Orkas sehen könne.

Und DAS ist einer der Träume, der wahr geworden war.


Als wir an einem der Aussichtspunkte angekommen waren, mussten wir nicht lange warten! Kurz nach der Ankunft sagte einer: Dort, dort sind die Orkas, fünf Stück! Tatsächlich! Jedoch konnten wir sie höchstens mit Kamera und unserem 600mm Objektiv erahnen. Aber trotzdem, das war schon ein tolles Gefühl! Wir sahen, dass sie in Richtung eines anderen Aussichtspunktes schwammen. Kurzerhand fuhren wir dort hin. Und von da aus sah man die Tiere tatsächlich von blossem Auge. Unglaublich!

Jedes Mal, wenn einer der Giganten aus dem Wasser auftauchte, staunten wir. Und damit meine ich echt jedes einzelne Mal. Jedes einzelne Mal ein «Wow, so schön!». Alle waren wir den Freudentränen nahe. Wir wissen nicht, wie lange wir die Tiere beobachtete, gefilmt und fotografiert haben; eine Stunde war es bestimmt. Aber ausnahmslos jedes Mal, wenn man eine Finne oder gar den Rücken eines Orkas sieht ist das ein speziell schöner Moment. Ein wahr gewordener Traum! Und dass sich auch noch ein Orka-Kalb unter den Tieren befand, machte dieses Erlebnis noch einzigartiger. Der Orka: Ein unglaubliches Tier, alleine seine Grösse ist beeindruckend, aber auch der Charakter fasziniert und beeindruckt uns sehr. Wir haben schon viele Dokus über Orkas geschaut und viele Berichte gelesen und wussten im Voraus bereits vieles über diese Tiere. Selbstverständlich hofften wir, dass wir die Orkas auf Valdes sehen würden, wagten aber nicht ernsthaft daran zu glauben. Umso glücklicher sind wir, nun nicht mehr von einem Traum sprechen und schreiben zu müssen.


Neben den Orkas sahen wir auch viele, viele andere beeindruckende Tiere, die wir noch nie zuvor gesehen haben: Guanakos, Magellan-Pinguine, Gürteltiere, grosse Pampahasen (Mara), Flamingos und die unterschiedlichsten Vögel.

Selbstverständlich haben wir beim Fotografieren nicht an Brennweiten oder Anzahl Bildern gespart!



Nach zwei Tagen in Valdes ging die Reise weiter in Richtung Süden. Randnotiz: Alle diese Highlights erlebten wir gemeinsam mit unseren Freunden Fiona und Felix. Denn wir sind zu viert beziehungsweise zu fünft, wenn man den Hund Berta mit einrechnet, bis nach Ushuaia gereist. Im Vorfeld haben wir gelesen, dass es eine Pinguin-Insel gibt, die mehr oder weniger auf dem Weg nach Ushuaia liegt. Konkret bedeutet das zusätzlich 300 Kilometer für diesen Umweg. Was für argentinische Verhältnisse effektiv «auf dem Weg» ist. Der Ort vor der Insel nennt sich Puerto Deseado. Dies soll unser zweiter Zwischenstopp auf dem Weg ans Ende der Welt werden. Dort angekommen, buchten wir eine Tour auf ebendiese Isla Pingüino. Eigentlich sind wir alle vier nicht so wirklich die «Tour-Bucher» aber der Preis für die halbtägige Tour und die Versprechungen, was man alles erleben soll, überzeugten uns. Und wir wurden nicht enttäuscht! Der Ausflug auf diese Insel und auch der Weg dorthin waren einfach mega und bleiben unvergesslich!


Delfine schwammen direkt neben unserem Boot mit und spritzten uns nass, eine spezielle Seelöwenart veranstaltete eine Wasserparty, wir sahen den Rüssel eines Seeelefanten-Männchen und standen mitten in der der nördlichsten Rockhopper-Pinguinen Kolonie der Welt. Gerade Pinguine so nah zu erleben, das war auch ein Traum, der damit in Erfüllung gegangen war!

Wir lassen aber lieber die Bilder sprechen:



SO GEHT'S WEITER

Mit der Ankunft in Ushuaia ist ein erstes Etappenziel erreicht. Kurzum packen wir unseren Sachen und es geht weiter aufwärts in Richtung Norden. Die nächsten «grossen» Ziele sind der Nationalpark Torres del Peine und die beiden Ortschaften El Chaltén und El Calafate mit dem berühmten Gletscher Perrito Moreno. Und vielleicht treffen wir unterwegs auch noch auf eine Königspinguin Kolonie, welche es sonst nur in der Antarktis zu sehen gibt. Wir freuen uns unglaublich auf die Weiterreise! Welche Route wir aber genau nehmen, das steht noch nicht fest. Fest steht nur, dass wir die Weiterfahrt gemütlicher angehen wollen, als die Fahrt bis nach Ushuaia. Denn wir sind ja schliesslich am Reisen und nicht am Rasen. :)



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